Ökumenischer Kirchentag distanziert sich von rassistischen, antisemitischen, fremdenfeindlichen und antidemokratischen Kräften

 

Personen, die für rassistische oder antisemitische Überzeugungen eintreten oder für Positionen werben, die von einer gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit oder von einer ideologischen Distanz zur freiheitlich-demokratischen Rechtsordnung geprägt sind, werden nicht als aktiv Mitwirkende auf den Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt 2021 eingeladen. Darunter fallen unter anderem auch Mitglieder der Partei Alternative für Deutschland (AfD). Das hat das Gemeinsame Präsidium des 3. Ökumenischen Kirchentages im Juni 2020 beschlossen.



 

(Frankfurt am Main, 3. Juni 2020) Das Gemeinsame Präsidium des 3. Ökumenischen Kirchentages hat beschlossen, Personen, die „für rassistische oder antisemitische Überzeugungen eintreten und/oder für Positionen werben, die von einer gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit oder von einer ideologischen Distanz zur freiheitlich-demokratischen Rechtsordnung geprägt sind“, nicht als aktiv Mitwirkende auf den Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt 2021 einzuladen. Darunter fallen unter anderem auch Mitglieder der Partei Alternative für Deutschland (AfD).

Auf dem ÖKT soll die „Vielschichtigkeit der gastgebenden Organisationen und ihrer Kirchen, der Teilnehmenden sowie der mitwirkenden Institutionen und Verbände des christlichen und öffentlichen Lebens“ abgebildet werden, heißt es in dem Beschlusspapier. Deshalb haben auch kritische Positionen ihren Platz beim 3. Ökumenischen Kirchentag. Trotzdem müsse man bei Personen, die die oben genannten Gesinnungen vertreten, eine Grenze ziehen.

Thematische Vielfalt bleibt unberührt

Der Beschluss führt aus: „Die Auseinandersetzung mit rechtsextremen, antisemitischen und demokratiefeindlichen Positionen ist wichtiger Bestandteil des 3. ÖKT. Dabei stellen wir uns auch unserer eigenen Verantwortung, indem wir uns fragen lassen, wie wir mit diesem Gedankengut umgehen, das bis in die Kirchen und Kirchengemeinden gelangt ist. Der ÖKT wird Veranstaltungen anbieten, um Grauzonen und Grenzen aufzuzeigen und die Unvereinbarkeit zu christlichen Überzeugungen herauszuarbeiten.“

Die thematische Vielfalt des Ökumenischen Kirchentages bleibe von dem Beschluss des Gemeinsamen Präsidiums unberührt. Im Gegenteil: Der 3. Ökumenische Kirchentag solle ein Ort sein, der aktuelle Entwicklungen in Gesellschaft, Politik und Kirche prominent benennt und ihre Ursachen erforscht.

Der 3. Ökumenische Kirchentag findet vom 12. bis 16. Mai 2021 in Frankfurt am Main statt. Er wird veranstaltet vom Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Um ein Fest des Glaubens zu feiern und über die Fragen der Zeit nachzudenken und zu diskutieren, werden über 100.000 Teilnehmende jeden Alters, unterschiedlicher Religionen und Herkunft erwartet. Nach 2003 in Berlin und 2010 in München findet der Ökumenische Kirchentag 2021 zum dritten Mal statt.

Bettina Limperg ist die evangelische Präsidentin des 3. Ökumenischen Kirchentages.
Thomas Sternberg ist der katholische Präsident des 3. Ökumenischen Kirchentages.