Besuch bei der deutschen Gemeinde in Budapest, 28. November 2018

 

Menschen zu besuchen, ist ein christliches Anliegen. Jetzt in der Adventszeit denken wir an den Besuch, den Maria bei Elisabeth machte (Lk 1, 39-45). Elisabeth, die wie Maria ebenfalls völlig unverhofft schwanger ist, weiß sofort, wen Maria unter ihrem Herzen trägt und wessen Geburt sie erwartet: den Heiland der Welt.

Besuche eröffnen neue Perspektiven. Mit 31 Personen und zwei Bussen waren wir nach Budapest zur deutschen Gemeinde gekommen. Wir haben uns als Gemeinde vom Balaton dort sehr wohl und gut bewirtet gefühlt. Interessant war es aus der Geschichte der deutschen Gemeinde von Pfarrer Friedrich zu hören. Pfarrerin Babara Lötzsch berichtete, dass es in ihrer deutschen Gemeinde zurzeit drei Konfirmanden gebe, einen Projektchor, einen Bibelgesprächskreis und das Kirchen-Café nach dem Gottesdienst. Wir wurden durch diesen Bericht sehr an die Situation am Balaton erinnert, denn diese Kreise und Veranstaltungen existieren auch bei uns. Schön, dass es solche Ähnlichkeiten gibt – das verbindet. Muntere Gespräche entwickelten sich an den Tischen.

Freude gibt es über den gelingenden Gemeindeaufbau am Balaton. Ein Lektorenkreis von vier Personen unterstützt die gottesdienstliche Arbeit. Die Abkündigungen werden kompetent und lustig von einem Gemeindemitglied übernommen und einer der Konfirmanden steigt in die großen „Abkündigungsstiefen“ ein! Mehrere Interessenten gibt es für die Ausbildung zum Prädikantenamt, die im nächsten Jahr unter meiner Leitung beginnen wird. Ein kleines Team widmet sich der Ausflugsarbeit, die mit diesem Besuch sehr erfolgreich begonnen hat. Im Frühjahr werden wir als Gemeinde unter anderem auch nach Pecs (Fünfkirchen) reisen und das Reformationsmuseum in Sopron besuchen. Unser neuer Chor probt fleißig für den ersten Auftritt am Zweiten Weihnachtstag. Der Bibelkreis wird von unserer Pfarrerin im Ehrenamt Karola Sanden monattlich geleitet.

Unsere Gottesdienste finden sonntags in der Kirche von Keszthely nachmittags und im Festsaal eines Hotels morgens in Hévíz statt. Der Gottesdienstbesuch ist immer sehr erfreulich. In der Zeit, in der es kaum Touristen in diese Gegend verschlägt, sind es um die 40 Besucher, in der touristischen Zeit ist die Spitze bei knapp 100 Personen. Einmal im Monat wird der Gottesdienst von verschiedene Solisten musikalisch begleitet. Diese Highlights, sei es Hari und Maria (Gitarre und Mandoline) Manfred und Uschi (E-Piano und Cello) , Rainer Ginzel (Cello) oder Eva-Susanne Glaser (Querflöte und Gesang), ziehen immer besonders viele Besucher an.

Mit vielen, die nur ab und an in diesem Bereich Urlaub machen, sind wir per Mail, Facebook und Homepage freundschaftlich verbunden. Einige von ihnen sind, weil sie sich uns zugehörig fühlen, auch unsere Gemeindemitglieder geworden. Darauf sind wir stolz.

Sie denken an uns, wenn sie von Deutschland nach Ungarn fahren und fragen, ob wir etwas benötigen und bringen uns zum Beispiel zur Adventszeit mehrere Original Dresdner Christstollen mit. Ich habe sie aufgeschnitten und zum Kirchencafé mitgenommen. Ein kleiner Plausch hielt mich ab, gleich zu zugreifen – und siehe, schwupp-di-wupp bekam ich kein Stückchen mehr ab.