Der deutsche Öl- und Gasverbrauch zerstört weltweit Ökosysteme und verschärft die Klimakrise. Unternehmen, Finanzakteure und staatliche Entscheider*innen tragen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Förderung über Transport und Verarbeitung bis hin zu Langzeitlieferverträgen Verantwortung. Als einer der größten Öl- und Gasimporteure der Welt muss Deutschland vorangehen und die Abhängigkeit von fossiler Energie beenden.

(Berlin, 1. Dezember 2025) Die Deutsche Umwelthilfe hat erstmals die verheerenden Folgen deutscher fossiler Geschäfte umfassend systematisiert: Der „Atlas der Zerstörung“ illustriert, wie der deutsche Öl- und Gasverbrauch weltweit Ökosysteme zerstört und die Klimakrise verschärft. Konkrete Fallbeispiele legen die Verstrickungen deutscher Unternehmen, Finanzakteure und staatlicher Entscheidungen offen – entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Förderung über Transport und Verarbeitung bis hin zu Langzeitlieferverträgen.
Die Deutsche Umwelthilfe erhöht so den Druck auf die Bundesregierung, neuen fossilen Langfristverträge eine Absage zu erteilen. Die Deutsche Umwelthilfe fordert von der Bundesregierung stattdessen, einen konkreten Fahrplan zum Ausstieg aus fossilem Öl und Gas vorzulegen, klimaschädliche Subventionen unverzüglich zu beenden und sich auch international für einen Stopp immer neuer Förderlizenzen für Öl und Gas einzusetzen. Das ist umso dringender, nachdem dies auf der Klimakonferenz in Brasilien nicht durchgesetzt wurde.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe: „Wir machen sichtbar, welchen Preis andere Menschen und Ökosysteme für Deutschlands Öl- und Gasgeschäfte zahlen. Gerade erst haben wir auf der Klimakonferenz in Brasilien erlebt, wie mächtige Ölstaaten Fortschritt verhindern. Dass Deutschland mit Ländern wie Oman, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten neue langfristige Öl- und Gasverträge abschließt, zementiert fossile Wertschöpfungsketten. Wer heute noch auf fossiles Öl und Gas setzt, handelt klimapolitisch verantwortungslos.“
Der Atlas enthält außerdem bisher unveröffentlichte Informationen zu Deutschlands Ölimporten: Deutschland bezieht demnach sein Öl vermehrt auch per Schiff aus Ländern wie Nigeria, Saudi-Arabien und Guyana. Dort kommt es durch Ölunfälle zu Vergiftungen des Grundwassers und durch Abfackeln ungenutzten Gases (Flaring) zu unumkehrbaren Gesundheitsschäden lokaler Gemeinschaften.
Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz bei der Deutschen Umwelthilfe: „Unser Atlas liefert die Fakten, Orte und Verantwortlichkeiten, die wir für politischen Druck brauchen. Als einer der größten Öl- und Gasimporteure der Welt muss Deutschland vorangehen und die Abhängigkeit von fossiler Energie beenden. Das wäre nicht nur international ein wichtiges Signal, sondern würde zudem die Versorgungssicherheit erhöhen. Jedes Jahr gibt Deutschland rund 80 Milliarden Euro für den Import von fossilem Öl und Gas aus – diese enorme Geldverschwendung muss so schnell wie möglich beendet werden.“
Constantin Zerger ist Leiter Energie und Klimaschutz bei der Deutschen Umwelthilfe.

Der „Atlas der Zerstörung“ steht über diesen Link zum Download als PDF-Datei bereit.

