Weltwirtschaftsforum 2019 in Davos: Konkurrenz und Wachstum sollen richten, was sie angerichtet haben

 

Nach Ansicht des globalisierungskritischen Netzwerks Attac ist vom 49. Weltwirtschaftsforum (WEF) vom 22. bis 25. Januar 2019 in Davos kein Beitrag zur Lösung der globalen Probleme zu erwarten. Das zeigten erneut die vorab veröffentlichten Berichte des WEF. Der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, soziale Bedürfnisse und ihre Finanzierung seien in Einklang zu bringen; notwendig dafür sei eine breite gesellschaftliche Debatte statt Konkurrenz und weiteres sinnloses Wachstum.

(Frankfurt am Main, 20. Januar 2019) „Die selbst ernannte Elite, die sich ab Dienstag beim so genannten Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos versammelt, hat keine Lösungen für die von ihr verursachten globalen Probleme zu bieten“, so das globalisierungskritische Netzwerk Attac. Das zeigten erneut die vorab veröffentlichten Berichte des WEF (Global Risk Report und Global Competitiveness Report).

„Klimawandel, Cyberattacken und geopolitische Auseinandersetzungen werden als globale Gefahren benannt, und die Autoren beklagen, dass statt gemeinsamer Gefahrenabwehr egoistischer Nationalismus im Vordergrund steht. So weit, so richtig. Doch bei den Lösungsvorschlägen wird es absurd. Wieder richten sollen es Konkurrenz und Wirtschaftswachstum, also jene Prinzipien, die uns die Suppe erst eingebrockt haben“, sagt Alfred Eibl vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis.

Vom 22. bis 25. Januar 2019 findet in Davos das 49. Jahrestreffen international führender Wirtschaftsexperten, Politiker, Wissenschaftler, gesellschaftlicher Akteure und Journalisten statt, die zum Thema „Globalization 4.0: Shaping a Global Architecture in the Age of the Fourth Industrial Revolution“ (Globalisierung 4.0: Gestaltung einer globale Architektur im Zeitalter der vierten industriellen Revolution) diskutieren.

Konkrete Schritte zu nachhaltiger Ökonomie diskutieren

Mehr als ein halbes Jahrhundert nach der Gründung des Club of Rome weiterhin auf „unendliches Wachstum in einer endlichen Welt“ zu setzen, werde den aktuellen Herausforderungen nicht gerecht. Stattdessen ist es nach Ansicht von Attac höchste Zeit, konkrete Schritte zu einer nachhaltigen Ökonomie zu diskutieren.

„Wenn wir ein stabiles Ökosystem als unsere natürliche Lebensgrundlage erhalten und zu einer Gesellschaft werden wollen, in der Gemeinwohl und persönliche Entfaltung sich gegenseitig bedingen, führt an einer sozial-ökologischen Transformation unserer Wirtschaftsweise kein Weg vorbei. Darüber müssen wir sprechen“, fordert Alfred Eibl.

Dabei geht es laut Attac nicht um die eine große Lösung, sondern um eine breite Umgestaltungsaufgabe. Der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, soziale Bedürfnisse und ihre Finanzierung sind in Einklang zu bringen. Notwendig dafür ist eine breite gesellschaftliche Debatte.

Achim Heier, ebenfalls aktiv im Attac-Koordinierungskreis: „Wenn jemand den Anspruch erhebt, die Zukunft gestalten zu wollen, muss er sich an dieser großen Transformationsaufgabe mit Lösungsvorschlägen beteiligen. Dass sich das WEF sich dieser Aufgabe nicht stellt, zeigt, dass von Davos kein Beitrag zur Lösung der globalen Probleme zu erwarten ist.“