Finance against Future: Wie die Finanzindustrie noch immer gegen das Pariser Klimaabkommen arbeitet

 

Unter dem Titel „Finance against Future – Machen wir die Finanzwelt kohlefrei“ gibt urgewald einen detailreichen Überblick über den Status quo des fossilen Brennstoffs und seiner Finanziers. Von den Sparkassen bis zur Weltbank fließen schwindelerregend hohe Summen in die Kohle. Diese Geld-Pipeline gilt es zu kappen: Kundinnen können ihre Bank auffordern, keine fossilen Unternehmen mehr zu finanzieren, Studierende ihre Uni, ihr Geld aus Kohle, Öl und Gas abzuziehen, Bürgerinnen ihre Kommune. Stiftungen können sich pariskompatibel aufstellen, Finanzverwalter*innen fossile Unternehmen aus ihren Portfolios streichen.



 

(Sassenberg, 9. August 2021) Als gäbe es kein Morgen: Trotz Pariser Klimaabkommen ist die Kohleindustrie weltweit auf Expansionskurs, finanziert von öffentlichen wie privaten Banken, abgesichert durch Versicherungskonzerne. Unter dem Titel „Finance against Future – Machen wir die Finanzwelt kohlefrei“ gibt urgewald in einer neuen Broschüre einen detailreichen Überblick über den Status quo des fossilen Brennstoffs und seiner Finanziers. Aber gerade weil die Bestandsaufnahme düster ausfällt, soll das Kompendium dazu motivieren, Druck auf die Finanzwelt auszuüben.

Agnes Dieckmann, Projektverantwortliche und eine der Autor*innen, sagt: „Spätestens seit der Verabschiedung der Pariser Klimaziele ist es unsere Aufgabe, Finanzströme in klimafreundliche Bahnen zu lenken. Von den Sparkassen bis zur Weltbank fließen jedoch noch immer schwindelerregend hohe Summen in die Kohle. Diese Geld-Pipeline gilt es zu kappen. Dabei kann jede*r helfen: Kund*innen können ihre Bank auffordern, keine fossilen Unternehmen mehr zu finanzieren, Studierende ihre Uni, ihr Geld aus Kohle, Öl und Gas abzuziehen, Bürger*innen ihre Kommune. Stiftungen können sich pariskompatibel aufstellen, Finanzverwalter*innen fossile Unternehmen aus ihren Portfolios streichen.“

Divestment, also der fossilen Industrie Kapital zu entziehen, zeichnet urgewald auf den über 100 Seiten der Broschüre als eines der schärfsten Schwerter im Kampf gegen Klimakrise und Menschenrechtsverstöße. Der Global Coal Exit List, einer von der Organisation für die Finanzindustrie entwickelten Datenbank, kommt dabei eine große Bedeutung zu. Bis heute wenden Investoren, die ein Vermögen von über 16 Billionen US-Dollar repräsentieren (das sind knapp 20 Prozent des weltweit verwalteten Vermögens), mindestens eines der drei Divestment-Kriterien der GCEL an.

Mit Claudia Kemfert (DIW Berlin), Antje Grothus (Klima-Allianz Deutschland), Kuba Gogolewski (polnisches Bündnis „Development YES – Open-Pit Mines NO“) und Jörg Weber (ECOreporter) vervollständigen Stimmen aus der Wissenschaft, dem Klimaaktivismus und dem Finanzjournalismus das Fazit, dass ein Wandel der Finanzindustrie weg von fossilen Geschäften dringend geboten ist.

Agnes Dieckmann verantortet den Arbeitsbereich Verbraucherkampagnen und Messen bei urgewald.
Die Broschüre „Finance against Future – Machen wir die Finanzwelt kohlefrei“ steht über diesen Link zum Download als PDF bereit oder lässt sich als Druckexemplar bestellen.