„Ewiges Leben“ im Umbau
Die Reihe „Dogmatik in der Moderne“ widmet sich „materialdogmatischen Themen“. In ihr werden Untersuchungen präsentiert, die das durch die Moderne gestellte Problemniveau eines unverzichtbaren, aber unterschiedlich ausfallenden Erfahrungsbezuges und der perspektivischen Pluralität methodischer Ansätze im Blick auf materialdogmatische Fragen reflektieren. Sie versteht sich als Forum für Untersuchungen, denen es darum geht, die unterschiedlichen fundamentaltheologischen und methodischen Konzeptionen der jüngsten Zeit für das Verständnis einzelner Themen und Probleme der christlichen Lehre fruchtbar zu machen und darin zu bewähren oder neue Anregungen für die Dogmatik zu erhalten.
Günter Thomas, Professor für Systematische Theologie an der Ruhr-Universität Bochum, und Markus Höfner, geschäftsführender Oberassistent am Institut für Hermeneutik und Religionsphilosophie an der Universität Zürich, und ihre Mitautoren gehen das Thema „Ende oder Umbau einer Erlösungsreligion“ in drei Schritten an:
- Historische Perspektiven und Analysen: Erlösung und ‚ewiges Leben‘ in der christlichen Tradition,
- Gegenwärtige Zugänge: Systematische und religionsphilosophische Perspektiven auf Umbau oder Ende der Erlösung und
- Resonanzräume: Religion-Diakonie-Literatur-Biomedizin.
Der theologische Begriff eines „ewigen Lebens“ ist ein wesentlicher Kristallisationspunkt für die christliche Idee von Erlösung. Versteht man Erlösung formal als Übergang von einem defizitären zu einem vollendeten Zustand, so bezeichnet „ewiges Leben“ dieses Zweite; Erlösung geschieht auf ewiges Leben hin. Umbauten der Idee von Erlösung, wie sie sich in der Moderne angesichts gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Herausforderungen christlicher Tradition vollziehen, lassen sich daher am Begriff des ewigen Lebens prägnant beobachten. Dabei zeigen sich sowohl charakterisitsch unterschiedliche Optionen als auch übergreifende Entwicklungen. In Orientierung am Begriff des ewigen Lebens gehen die hilfreichen und stoffreichen Beiträge des vorliegenden Bandes diesen „Umbauten“ nach.
Walter Schmidt.