Suizidprävention in klar strukturiertem Arbeitsmanual

Prof. Craig J. Bryan, Prof. M. David Rudd, Prof. Tobias Teismann (Hg.), Prof. Thomas Forkmann (Hg.): Brief-CBT zur Suizidprävention, Gießen, Psychosozial Verlag, 2025, 358 Seiten, 60,00 Euro (Printausgabe).

Tobias Teismann und Thomas Forkmann präsentieren ein Therapiemanual der fokussierten, suizidspezifischen, kognitiven Verhaltenstherapie von 2018, das von Craig. J. Bryan und M. David Rudd entwickelt wurde. Es enthält eine der wenigen Behandlungenmethoden, die Suizidversuche effektiv verhindern. Denn Suizide sind bis heute weltweit eine der höchsten Todesursachen.

Leitend für die ursprünglichen Verfasser war nicht die Frage, warum Menschen durch Suizid sterben, sondern die Frage, warum sich Menschen für das Leben entscheiden, obwohl sie sterben wollen? Gründe zum Leben zu identifizieren und den Wunsch Leben zu stärken, unterscheidet BCBT von anderen suizidfokussierten Ansätzen.

Das Buch gliedert sich in Hintergrund und konzeptionelle Grundlagen, die erste Sitzung, die erste Therapiephase – Emotionsregulation und Krisenbewältigung, die zweite Therapiephase – suizidale Kognitionsmuster durchbrechen, die dritte Therapiephase – Rückfallprävention.

Patienteninformationen und Arbeitsblätter für die praktische Arbeit folgen im Anhang A. Im Anhang B wartet ein Werkzeugkasten für die Behandelnden. Ein Buch für die Praxis und es zeichnet sich durch verständliche Sprache und Darstellung aus.

Die Struktur von BCBT ist logisch und hilfreich aufgebaut. Ein vertieftes Verständnis der Genese des Suizids führt hin zu klaren Behandlungsmöglichkeiten. Der Rückfallpräventionsaufgabe widmet sich ein eigenes Kapitel. Es geht darum, Kompetenzen aufzubauen, die Stresssituationen widerstehen durch Imaginationsübungen, die darauf abzielen, Fertigkeitsabläufe im prozeduralen Gedächtnis zu verankern. „Im Kern üben Patient*innen immer wieder, keinen Suizidversuch zu unternehmen, wenn sie emotional aufgewühlt sind.“ (S. 285)

Ein verständlich geschriebenes Buch, das in vielen Arbeitsbereichen hilfreich sein kann. Die Arbeitsblätter erleichtern die gegebenen Anregungen praktisch umzusetzen. Die Fallbeispiel konkretisieren die Arbeitsmethode und erleichtern die Handhabung der angebotenen Werkzeuge.

Dr. Heiderose Gärtner-Schultz, Logotherapeutin/Coaching MA, www.gaertner-schultz.de