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Transnationaler Landbesitz nimmt gewaltig zu und bedroht Ernährung und Menschenrechte weltweit

Mehr als 70 Prozent der globalen landwirtschaftlichen Nutzfläche befinden sich heute in den Händen von nur einem Prozent aller Agrarbetriebe. Diese Landkonzentration ist Ausdruck eines globalen Trends: Vermögen wird von der arbeitenden Bevölkerung hin zu Eliten verlagert.


Digitales Dateneigentum als Menschenrecht

Daten, die durch menschliches Handeln, Verhalten, Kommunikation und Interaktion entstehen, sind ein direkter Ausdruck des Individuums. Sie sind daher ebenso zu schützen, wie es für Gedanken, Meinungen, Eigentum und körperliche Integrität längst gilt.

HANS-JOCHEN LUHMANN | Kolumne und Lesetipp


Das unabhängige ökumenische Friedenszentrum mit Friedenssynode von 1. bis 3. Mai 2025 am Rande des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Hannover

Unter dem Motto: „friedenfähig statt kriegstüchtig“ hat das von unterschiedlichen Friedensintitiativen organisierte Ökumenische Friedenszentrum am 1. Mai 2025 in Hannover den „Christlichen Friedensruf Hannover 2025“ verabschiedet als mutige, starke und beherzte Stimme gegen die Militarisierung der Politik und der Gesellschaft (externer Link zum Ökumenischen Institut für Friedenstheologie).

Lesetipp Juni 2025

Die militärische Sitte der Enthauptung nimmt zu

Durch die elektronische aktuelle Lokalisierbarkeit von Personen befördert Digitalisierung die Tendenz zum targeted killing. Die Frage ist, wie lange noch lediglich Terroristen und nicht auch Militärs, im Extremfall sogar Politiker und Staatsoberhäupter, Opfer von targeted killing werden.

Kolumne Mai 2025


85 Prozent der Menschen leben in Ländern mit stark eingeschränkter Zivilgesellschaft

Das weltweite Netzwerk CIVICUS stuft in einem jährlich erhobenen Überblick die Freiheitsrechte in fünf Kategorien von „offen“ bis „geschlossen“ ein. Deutschland ist in der Bewertung nach wie vor in der zweiten Kategorie „beeinträchtigt“, 2023 war es noch in der besten Kategorie „offen“. „Wir erwarten von der neuen Bundesregierung und den Bundesländern, dass demokratisches zivilgesellschaftliches Engagement geschützt und gestärkt wird“, sagt Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt, das die CIVICUS-Daten im „Atlas der Zivilgesellschaft“ publiziert.


Neustart für die Schiene – Bahnstrecken schnellstmöglich reaktivieren und elektrifizieren

Die Deutsche Umwelthilfe und der Bundesehrenvorsitzende der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) Claus Weselsky fordern den Aufbau einer leistungsfähigen Schieneninfrastruktur in der Fläche. Um abgehängte Regionen wieder ans Bahnnetz anzuschließen, fordern sie verbindliche Vorgaben von der neuen Bundesregierung: 600 Kilometer Schiene müssen jährlich elektrifiziert, 200 Kilometer stillgelegter Strecken reaktiviert werden.


Strukturwandel in den Kohlerevieren: DGB fordert klare Perspektiven für Beschäftigte

Der Kohleausstieg bis spätestens 2038 wird von Strukturhilfen in Höhe von mehr als 40 Milliarden Euro begleitet zur Unterstützung der betroffenen Regionen, sich zu klimaneutralen Energieregionen zu entwickeln. Als Zwischenbilanz nach vier Jahren appelliert der DGB an die Bundesregierung, den Strukturwandel mit klaren politischen Leitplanken zu begleiten, die Sozialpartner stärker einzubinden und die Beschäftigten in den Mittelpunkt zu stellen.


Tiefseebergbau

Obwohl noch viel zu wenig über die Ökosysteme der Tiefsee bekannt ist, will die Internationale Meeresschutzbehörde (ISA) bis Sommer 2023 die Regularien für den Rohstoffabbau in der Tiefsee verabschieden. Die Weltmeere stehen bereits jetzt durch Verschmutzung, Auswirkungen der Klimakrise und Überfischung in all ihren Funktionen massiv unter Druck; für hunderte Millionen Menschen weltweit haben die Meere eine entscheidende soziale und ökonomische Bedeutung.


Lieferkettengesetz: Neue Studie sieht Erfolge – und Reformbedarf für mehr Gerechtigkeit

Die im Sommer 2024 in Kraft getretene EU-Richtlinie darf keinesfalls weiter verwässert oder gar abgeschafft werden. Ohne stärkere Beteiligungsrechte und zivilrechtliche Haftungsregel bleibt Betroffenen der Zugang zu Recht verwehrt. Ohne Umsetzungspflicht werden Klimapläne zum Papiertiger.


Verhaltensänderungen gelingen eher, wenn man die Hindernisse dazu kennt

Man will selbstbewusster werden, soziale Beziehungen verbessern, Ängste überwinden, problematisches Verhalten beherrschen oder sich mehr für andere Menschen einsetzen – eine wirkliche Veränderung aber misslingt. Nur wenn man Hindernis, Motivation und Erfolg als zusammengehörig begreift, kann die Selbstveränderung gelingen.


Organisationen und Bündnisse mit über 1.000 Mitgliedsorganisationen fordern wirksame Kontrolle digitaler Plattformen

Die Konzentration von Macht und Daten in der Hand weniger Tech-Konzerne aus den USA und China ist ein Risiko für die digitale Souveränität sowohl Europas als auch der Länder des Globalen Südens. Diese Monopole bedrohen weltweit das gesellschaftliche Gemeinwohl und den demokratischen Diskurs. Ohne wirkungsvolle Regulierung der Plattformökonomie kann es keine faire Digitalisierung geben.


Politik muss zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rassismus, Hass und Diskriminierung stärken

Demokratische Werte wie Gleichheit, Gerechtigkeit und die allgemeine Achtung der Menschenrechte müssen in der Mitte der Gesellschaft fest verankert sein, um eine vielfältige Kultur des Respekts und der gleichberechtigten Teilhabe zu erreichen. Diakonie Deutschland, Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe fordern, dass die künftige Bundesregierung sich gegen den weltweiten nationalistischen Trend stellt und für universelle Werte, Internationale Zusammenarbeit und eine menschenwürdige Migrationspolitik eintritt.


Volkswagen: CO2-Kompensationsprojekt untergräbt Landrechte der Maasai

Unternehmen finanzieren über den Kauf von Emissionszertifikaten Klimaschutzprojekte, die den von ihnen verursachten CO2-Ausstoß kompensieren sollen. Ein von Volkswagen finanziertes Projekt in Tansania, bei dem Kohlenstoff im Boden gespeichert wird, erstreckt sich über eine Fläche etwa halb so groß wie Hessen. Dadurch verlieren örtliche Gemeinden zunehmend die Kontrolle über ihr traditionelles Weideland.


Fast 800.000 Tote und 4,2 Billionen US-Dollar Schäden durch Wetterextreme in den letzten 30 Jahren

Die Klimakrise ist eine der weltweit größten Bedrohungen für die internationale Sicherheit, die Stabilität von Staaten und Gesellschaften sowie das Finanzsystem. Vor allem bei den ärmeren der am härtesten betroffenen Staaten gibt es neben eigentlich durch Anpassung noch vermeidbaren massiven Verlusten und Schäden durch die Klimakrise auch solche, die nicht mehr abwendbar sind. Um damit umzugehen, braucht es ein Vielfaches der Unterstützung, die dafür bisher von reichen Nationen bereitgestellt worden ist; zusätzlich müssen alle Länder dringend ihre Klimaschutz-Ambitionen erhöhen, um den Anstieg der Folgen so weit wie möglich einzudämmen.


Bildungspolitik – endlich aufgewacht?

Bildungsforscher des Ifo-Instituts haben das unmissverständliche Fazit gezogen, wonach es kein Bundesland gibt, „das auch nur annähernd gleiche Bildungschancen für alle Kinder erzielt“ beziehungsweise „dass die Ungleichheit der Bildungschancen (in allen Bundesländern) sehr stark ausgeprägt ist“. Neben der sozialen Herkunft der Kinder nennen die Forscher als zweite entscheidende Ursache für diese Realität die frühe Selektion auf ungleiche weiterführende Schulen. Aktuelle Entwicklungen in einigen Bundesländern zeigen restaurative Tendenzen; es findet eine Zurück-in-die fünziger-Jahre-Debatte statt, die den ohnehin bestehenden Selektionsdruck auf die Kinder und ihre Lehrenden weiter verschärfen wird. Von Frieder Bechberger-Derscheidt (August 2024)


Ein inneres Gespräch zwischen „Glaube“ und „Zweifel“

„Ist christlicher Glaube heute überhaupt noch ehrlich möglich?“, fragt Wilfried Härle in der Überschrift zum letzten Kapitel. „Ja, sicher!“, kann man nur antworten; Gott hat uns schließlich unseren Verstand gegeben, dass wir uns in der Welt zurechtfinden können. Ob wir allerdings in den Kirchen Antworten erhalten auf Fragen, die sich uns dabei stellen, steht auf einem anderen Blatt.


Es ist Zeit für eine Debatte über die Besteuerung großer Vermögen

Eine Vermögensteuer zum Abbau der demokratiegefährdenden Vermögenskonzentration in Deutschland ist nicht nur möglich, sondern auch dringend geboten. Die Analyse der deutschen Milliardenvermögen zeigt: Flucht vor der Steuer durch Wegzug ins Ausland ist wegen bestehender Gesetze nicht nur teuer, sie ist vor allem auch wenig attraktiv und weniger verbreitet, als viele Menschen denken. Die Milliardärin Susanne Klatten müsste bei einem Wegzug aus Deutschland nach aktueller Gesetzeslage etwa 6,5 Milliarden Euro an Steuern zahlen, das entspricht ungefähr 30 Prozent ihres gesamten Vermögens.


Plattformnutzer im Internet sind in der gleichen ökonomischen Situation wie die Arbeiterschaft des 19. Jahrhunderts

Die weltweite digitale Kommunikation ist „in Händen“ weniger Tech-Giganten, das neue Gold sind die Daten der Milliarden user. Die Internet-Anbieter speisen ihre Datengeber für das nahezu lückenlose Zurverfügungstellen von persönlichen Daten mit den Peanuts des Kommunizierendürfens (noch weitgehend zum Nulltarif) ab. Es bedarf einer „Arbeiterbewegung 2.0“, diesmal die Verhandlung nicht über den Wert der körperlichen Arbeitskraft, sondern über den Wert individueller Daten, die kollektive Regelungen als Ergebnis haben muss und damit eine neuartige Partizipation am ökonomischen Prozess in Zeiten Künstlicher Intelligenz.


Selbst der Steuersumpf Schweiz besteuert Milliardäre stärker als Deutschland und Österreich

Würde Deutschland den Anteil der Vermögensteuern am Gesamtsteueraufkommen auf das Schweizer Niveau anheben, entspräche das jährlichen Einnahmen von 73 Milliarden Euro, und die Bundesregierung könnte das auf bis zu 20 Milliarden Euro geschätzte Haushaltloch ohne Kürzungen locker stopfen sowie zusätzlich dringend benötigte Investitionen in Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit finanzieren.


Die Inhumanität wächst und bedroht die Demokratie

Die Erkenntnisse, wie Schule sein müsste in einer demokratischen Gesellschaft und wie sie auf den Einzelnen und die Gesellschaft insgesamt wirken, ist neben den Erkenntnissen zu den Folgen der menschengemachten Klimaerwärmung der zweite Bereich, in dem Politik beharrlich wider besseres Wissen handelt und somit versagt, ungestraft und ohne die Hoffnung, dass sich dies ändern würde. Im Gegenteil, wir erleben derzeit bitter, dass die Kräfte wachsen, die sich machtvoll diesen Erkenntnissen entgegenstellen. Ein Essay von Frieder Bechberger-Derscheidt