
KLIMA | Gerechtigkeit
Volkswagen: CO2-Kompensationsprojekt untergräbt Landrechte der Maasai
Unternehmen finanzieren über den Kauf von Emissionszertifikaten Klimaschutzprojekte, die den von ihnen verursachten CO2-Ausstoß kompensieren sollen. Ein von Volkswagen finanziertes Projekt in Tansania, bei dem Kohlenstoff im Boden gespeichert wird, erstreckt sich über eine Fläche etwa halb so groß wie Hessen. Dadurch verlieren örtliche Gemeinden zunehmend die Kontrolle über ihr traditionelles Weideland.
Fast 800.000 Tote und 4,2 Billionen US-Dollar Schäden durch Wetterextreme in den letzten 30 Jahren
Die Klimakrise ist eine der weltweit größten Bedrohungen für die internationale Sicherheit, die Stabilität von Staaten und Gesellschaften sowie das Finanzsystem. Vor allem bei den ärmeren der am härtesten betroffenen Staaten gibt es neben eigentlich durch Anpassung noch vermeidbaren massiven Verlusten und Schäden durch die Klimakrise auch solche, die nicht mehr abwendbar sind. Um damit umzugehen, braucht es ein Vielfaches der Unterstützung, die dafür bisher von reichen Nationen bereitgestellt worden ist; zusätzlich müssen alle Länder dringend ihre Klimaschutz-Ambitionen erhöhen, um den Anstieg der Folgen so weit wie möglich einzudämmen.
Oxfam: Geberländer rechnen Klima-Hilfen schön, arme Länder erhalten deutlich weniger Klima-Hilfen als die Zahlen der Geberländer suggerieren
Eine großzügige Anrechnungspraxis für die Klima-Hilfen führt auf dem Papier zu beeindruckenden Zahlen, die mit der tatsächlichen Unterstützungsleistung nur wenig zu tun haben. Rund 70 Prozent der bereitgestellten öffentlichen Mittel kommen in Form von Darlehen bei den Empfängerländern an, sodass die einkommensschwachen Länder für die Programme letztlich selber aufkommen.
Climate Finance Shadow Report 2023: Unterstützung durch Klima-Hilfen für einkommensschwache Länder deutlich geringer als Angaben der Geberländer suggerieren; Kredite erhöhen Schuldenlast
Das Versprechen der reichen Industrieländer, die einkommensschwachen Länder mit jährlich 100 Milliarden Dollar bei Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen, wird nicht erfüllt. Die Geberländer überschätzen die Klimawirkung vieler Projekte und leisten die Hilfen vor allem in Form von Krediten, wodurch sich die Schuldenlast der Länder weiter erhöht.
Wohnen in der Gefahrenzone: Klimakrise trifft Arme in Städten besonders hart
Aktuell leben weltweit 1,1 Milliarden Menschen in informellen Siedlungen, oft auch abwertend „Slums“ genannt. Laut Prognosen werden in den nächsten 30 Jahren noch einmal zwei Milliarden Menschen dazukommen, die meisten auf den asiatischen und afrikanischen Kontinenten. Häufig mangelt es Menschen dort an grundlegender Versorgung: an Leitungswasser, verlässlichem Strom, eigenen Toiletten mit Spülung oder Gesundheitseinrichtungen; sie sind dadurch enorm verwundbar und können Wetterextreme und Klimaveränderungen kaum bewältigen.
Anpassungsindex von Brot für die Welt belegt wachsende Ungerechtigkeit bei internationaler Klimafinanzierung
Bei der UN-Klimakonferenz COP29 im November 2024 in Baku stehen Verhandlungen über ein neues Klimafinanzierungsziel für die Zeit nach 2025 im Fokus. Viele der Länder, die am stärksten von Klimarisiken betroffen sind, darunter die ärmsten und fragilsten Staaten der Welt, benötigen dringend mehr Unterstützung. Während die Klimaschäden weltweit massiv steigen, fehlt es gerade diesen Ländern zunehmend an Mitteln zur Anpassung an den Klimawandel, und die Verteilung der zu geringen Mittel ist darüber hinaus extrem ungleich.
Die Klimakrise macht arm, sie macht hungrig, sie macht krank
Die kirchlichen Hilfswerke Brot für die Welt und Misereor beziehen eindeutig Stellung zum IPCC-Synthesebericht vom 20. März 2023. Ohne ambitionierten Klimaschutz gebe es viel zu verlieren, darunter die Heimat für hunderte Millionen von Menschen, die neue Wohnorte finden müssten.
Klimawandel: erlassjahr.de und MISEREOR fordern Entschuldung für von Katastrophen betroffene Staaten
Durch den Klimawandel immer häufiger und heftiger auftretende Wetterextreme wie Wirbelstürme, Starkregen und Dürren stellen eine besondere Gefährdung für die Menschen in hoch verschuldeten Ländern dar. Durch den erdrückenden Schuldendienst fehlt Geld, um im Katastrophenfall schnelle und effektive Hilfe leisten zu können. Bisher gibt es keine Entschädigung für Entwicklungsländer, die die Klimakrise ausbaden, aber am wenigsten zu ihrer Entstehung beigetragen haben.