An so Vieles gewöhnt man sich…. 26. September 2019

 

Es war ein schöner Sommer bei uns in Ungarn; wettertechnisch natürlich, aber auch im Rahmen des Gemeindelebens. Wir haben viele schöne Dinge miteinander erlebt. Besuch aus der Partnergemeinde Pfungstadt-Hahn, mit dem wir ein lustiges Wettkochen veranstaltet haben. Wir haben gesegnete und gut besuchte Gottesdienste gemeinsam gefeiert und Ausflüge gemacht. Und vieles liegt noch vor uns: eine Ausstellung selbstgemalter Bilder, an der sich viel mehr „Künstler“ beteiligen als jemals erwartet.

Im Sommer haben uns eine Kollegin und zwei Kollegen aus Deutschland unterstützt, um in den Hochburgen des Tourismus Gottesdienste anzubieten.

Erstes Thema, wenn wir uns mit ihnen trafen, was das Überholverhalten der Ungarn. So etwas hätten sie, durchaus auslandserfahrene Kollegen, noch nie erlebt, auch nicht in Spanien. Wir hatten uns inzwischen schon daran gewöhnt, dass wenn man zum Überholen ansetzen will, schon selbst überholt wird, oder dass man auf der Gegenspur bei jeder Kurve und jedem Hügel damit rechnen muss, dass sich ein Auto auf unserer Fahrbahn bewegt. Nicht wenige Autos waren in den Straßengraben mit großen Schäden abgedrängt worden, der Verursacher, der Überholer ward nicht mehr gesehen. Aber ganz so unbekannt ist uns der riskante Fahrstil nicht, da mein Mann und ich auch schon in Polen gearbeitet haben. Man gewöhnt sich dran.

Als wir in diesem Jahr einmal kurzfristig mit dem Auto nach Deutschland fuhren, sagte ich zu meinem Mann, der gerade fuhr: „Ups, ich glaube wir müssen aufpassen, die Bahnblinkanlagen scheinen ausgefallen zu sein.“ Erst eine Weile später brachen wir beide in schallendes Lachen aus: Denn in Ungarn blinkt der Bahnübergang immer mit weißem Licht ‑ in Deutschland gibt es das nicht. Blinkende Bahnübergänge waren wir gewohnt, Bahnübergänge ohne Licht eben nicht mehr.

Fazit: Es stimmt: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier! Und: der Hund auch!