Coronavirus (Covid-19) oder Toilettenpapierhysterie 19. März 2020

 

Bergeweise werden sie abgefahren, in großen Lagergebinden abgepackt, die Clopapierrollen. Das ist nicht nur hier bei uns in Ungarn so, sondern auch in Deutschland. Wer weiß, wo noch? Kein Mensch ahnt, was Einzelne mit so viel Toilettenpapier machen wollen. Es grassiert offensichtlich die Angst, dass Toilettenpapier knapp wird. Oder vielleicht ist nicht nur der Virus ansteckend, sondern auch die Sucht Clopapier zu kaufen. Einer tut es und fast alle machen es nach.

Nicht überall auf der Welt wird Toilettenpapier zur Körperhygiene benutzt; es gibt Wasser, die linke Hand, wie auch in früheren Zeiten bei uns, etc.

Es ist belustigend, diesen Einkaufshype zu beobachten. Er reizte mich zur „intimen“ Frage an meine Tenniskollegen, ob sie sich denn auch schon mit lebenswichtigem Clopapier eingedeckt hätten. Natürlich macht das keiner von uns. Aber als mein Mann und ich einkaufen waren, griffen wir doch verschämt nach noch einer Packung, auch, wenn zuhause schon eine wartete. Ansteckung? Nachahmungstrieb?

Die Erfindung des Toilettenpapiers ist nicht neu. Was zuerst Stofffetzen taten, erledigt später das Papier, auch Zeitungspapier, je nachdem, was gerade griffbereit war. Archäologische Funde besagen, das wohl in frühester Zeit, Blattwerk zur Hinterteilreinigung benutzt wurde. In vielen Kulturen war und ist die linke Hand der Körperreinigung zugeordnet, die rechte dem Essen.

Übrigens ist die „Toilettenpapier-Panik“ nicht einzigartig, denn schon 1973 gab es während der Ölkrise in Japan Hamsterkäufe. Das Gerücht aufgrund der Beschränkung der Ölimporte könne es zu einer Verknappung von Toilettenpapier kommen, machte die Runde.

Aber es gibt auch ganz profane Gründe, Clopapier zu horten. Ein Mann, befragt auf sein Handeln, meinte, dass er solange es möglich sei, die Farbe seines Papiers selbst bestimmen wolle.