Es tut sich was… 18. März 2019

 

Die Mülltrennung, bisher eher rudimentär in Ungarn vertreten, hat Einzug gehalten. Die in einem der letzten Blogs fotografierten Müllplätze gibt es nicht mehr. Sie sind flächendeckend verschwunden. Stellt sich die Frage, wohin mit dem vom Restmüll getrennten Abfall? Für viele deutsche Bewohner war der ortseigene Müllplatz die letzte Rettung, um den getrennten Müll los zu werden. Aber siehe da: Der gelbe Sack ist eingezogen.

Die Nutzung ist etwas anders als bei uns. Dorthinein kann man auch Papier und Glas geben, die Inhalte des gelben Sacks werden auf Förderbändern getrennt. Und es gibt einen besonderen Service: Man muss den gelben Sack nicht besorgen, man kann es zwar auf dem Bürgermeisteramt tun, aber man bekommt die Anzahl der abgegebenen neu wieder hingelegt.

Ursprünglich gingen wir davon aus, dass die Abfuhr alle vier Wochen stattfindet, aber auch das gestaltet sich komfortabler, die Entsorgung passiert alle 14 Tage. Und die großen Discounter haben nun Möglichkeiten geschaffen, Plastikflaschen zurückzugeben. Von einem Pfand-System wie bei uns kann man so nicht reden, bei einigen gibt es ein paar Forint pro Flache. Das geht umgerechnet gegen Null, wenn man weiß, dass 300 Forint ein Euro sind. Für viele Trennaktivisten ist das ein echter Forstschritt und ich denke für alle anderen auch.

Die Unsitte, die es in Deutschland auch gibt, Gartenabfälle mehr oder weniger unbemerkt in den Wald zu schmeißen und auf diese Weise zu entsorgen, ist auch hier verbreitet. Wir hoffen, dass sich auch diese Auswüchse, egal in welchem Land, ausrotten lassen. Der Schritt von der Mülltrennung hin zum Bewusstsein, dass es sich bei Abfall um Wertstoffe handelt, wie unsere Wertstoffhöfe, dies begrifflich verdeutlichen, ist einer, der in unseren Köpfen passieren muss/darf.