
ERNÄHRUNG | Gerechtigkeit
Ernährungsarmut weltweit dramatisch hoch
Weltweit fehlt 3,1 Milliarden Menschen das Geld für eine gesunde Ernährung, zusammengerechnet insgesamt 2,59 Billionen US-Dollar. Bei einer globalen Wirtschaftsleistung von 139 Billionen US-Dollar entspricht diese Lücke lediglich 1,86 Prozent der globalen Einkommen. Misereor fordert vor diesem Hintergrund, den globalen Reichtum einzusetzen, um Armut zu reduzieren und durch Hunger und Mangelernährung verursachtes Leid zu beenden: „Die deutsche Bundesregierung sollte sich bei den Vereinten Nationen für den Abschluss eines globalen Steuerabkommens und ein geordnetes Entschuldungsverfahren für hoch verschuldete Länder einsetzen.“
“Hunger ist politisch und er ist vermeidbar, wenn wir nachhaltige, klimaresiliente, lokale beziehungsweise regionale Ernährungssysteme fördern.”
Die Entscheidungen und Handlungen zur Bekämpfung des fortschreitenden Klimawandels und des weltweiten Hungers reichen gegenwärtig nicht aus: “Darauf zu vertrauen, unser Leben und Produzieren könne im Wesentlichen unverändert weitergehen, wenn wir nur moderne, regenerative Technologien anwenden, ist ein Trugschluss.”
Erdüberlastungstag 2023: Leben auf Kosten anderer
Angesichts der globalen Klimakrise müssen wir schneller und ohne Umwege die planetaren Grenzen einhalten. Überlebensnotwendig ist Suffizienz, also ressourcenschonendes Verhalten, das sozial gerecht ist; es kann nur gelingen mit einem umfassenden Wandel hin zu Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen, die nicht unsere Lebensgrundlage zerstören.
Neuer Jahresbericht zum Recht auf Nahrung: Reine Profitorientierung trägt nichts zur Lösung der weltweiten Nahrungsmittel-, Klima- und Umweltkrise bei
Industrielle Nahrungsmittelsysteme haben es nicht geschafft, den Nährstoffbedarf der Bevölkerung unseres Planeten zu decken. Fast 800 Millionen Menschen leiden heute Hunger, unsere Nahrungsmittelsysteme produzieren auch etwa ein Drittel der Treibhausgasemissionen, tragen massiv zur Klimakrise bei und erschweren den Zugang zu Nahrungsmitteln und Nährstoffen. Mitglieder des Globalen Netzwerks für das Recht auf Nahrung und Ernährung, die Nahrungsmittelsysteme vor Ort transformieren und das Recht auf Nahrung und Ernährung fördern, praktizieren bereits funktionierende Alternativen.
Neue Welthungerzahlen: „Globales Wirtschaftssystem verursacht Hunger und Unterernährung“
Rund 733 Millionen Menschen leiden weltweit unter chronischem Hunger. Der gesteigerte Vertrieb und Einsatz von kommerziellem Hochertragssaatgut, synthetischen Düngemitteln und Agrargiften sollte die afrikanische Landwirtschaft „modernisieren“; doch anstelle den Hunger zu reduzieren, profitierten nur die wohlhabendsten Bäuer*innen. In den 13 afrikanischen Schwerpunktländern mit einer entsprechenden Hungerbekämpfung erhöhte sich die Zahl der Menschen, die unter extremem Hunger leiden, um 30 Prozent.
Afrika-Strategie des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bleibt hinter den Erwartungen zurück
Die beiden kirchlichen Werke für Entwicklungszusammenarbeit Brot für die Welt und Misereor begrüßen grundsätzlich, dass die deutsche Entwicklungspolitik in Anbetracht der gewachsenen globalen Herausforderungen ihre Prioritäten in der Partnerschaft mit dem afrikanischen Kontinent noch einmal neu definiert. Dennoch blieben viele Fragen offen, und es fehle eine klare strategische Ausrichtung.
Unsere Art des Lebens findet auf dem Rücken anderer statt
Unsere heute dominierende Form der Lebensmittelerzeugung ist Ursache für 70 Prozent des Verlustes an Biodiversität und ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen. An diesen Zahlen lässt sich ablesen, dass die Menschen in Deutschland für einen übermäßigen Abbau und Verbrauch von irdischen Ressourcen und die Entstehung der globalen Klimaveränderungen eine hohe Mitverantwortung tragen. Der “German Overshoot Day” 2022 fällt auf den 4. Mai: An diesem Tag hat Deutschland alle Ressourcen aufgebraucht, die dem Land nach dem Gebot der Nachhaltigkeit für das gesamte Jahr 2022 zur Verfügung stünden.
foodwatch fordert strenge Regulierung der Agrarspekulation – Teufelskreis aus Angst und Gier treibt Weizenpreise
Im Zuge gesamtwirtschaftlicher Turbulenzen werden Warenterminkontrakte mit Agrarprodukten häufig zu einer beliebten Anlageklasse bei Finanzinstituten. So befeuern Finanzspekulanten die ohnehin stark steigenden Agrar-Rohstoffpreise zusätzlich: Sie wetten auf steigende Preise und hoffen auf rasche Gewinne. Die Lebensmittelpreise sind in den letzten Wochen weltweit massiv gestiegen, laut den Vereinten Nationen liegen sie um 34 Prozent höher als vor einem Jahr und haben den höchsten Stand seit 1990 erreicht.
Gegen den Hunger in der Welt und die Klimakrise ist eine andere Landwirtschaft nötig
Die industrialisierte Landwirtschaft hat es offenkundig nicht geschafft, den Hunger zu besiegen – derzeit hungern weltweit etwa 800 Millionen Menschen –, und sie verschärft weiter die Klimakrise. Dagegen fordert Brot für die Welt mehr Vielfalt in der Landwirtschaft und eine Stärkung der Rechte von kleinen und mittleren Betrieben statt weiterhin auf Großbetriebe und Monokulturen zu setzen.
Soziale Bewegungen und indigene Völker kritisieren den UN-Gipfel zu Ernährungssystemen und fordern echten Wandel der Ernährungssysteme
Eine Erklärung der größten Bewegungen für globale Ernährungsgerechtigkeit, von Kleinbäuer*innenorganisationen sowie indigenen Völkern stellt sich gegen den Ansatz der Vereinten Nationen im Kampf gegen Hunger und Unterernährung. Die Organisationen fordern eine dringende Abkehr von konzerngesteuerten Modellen der Ernährungsindustrie und eine Ausrichtung an agrarökologischen und gemeinschaftlich verwalteten Ernährungssystemen.
Brot für die Welt: Stellungnahme zum 16. Entwicklungspolitischen Bericht der Bundesregierung
Hunger sei nicht in erster Linie durch Produktionssteigerung mithilfe von mehr Dünger, optimiertem Saatgut und neuester Technologie zu besiegen. Das Welternährungsproblem lasse sich nicht mit den Methoden einer industriellen Landwirtschaft lösen, die das Klima anheizen und die Gewässer belasten, so Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für di
e Welt, zur Präsentation des 16. Entwicklungspolitischen Berichts der Bundesregierung. Sie stellt fest: “Hunger ist eine Folge von Politikversagen.”
Welternährung, Klimagerechtigkeit, Menschenrechte und Schutz der Biodiversität gehören zusammen
Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt und die Menschenrechtsorganisation FIAN fordern eine grundsätzliche Umgestaltung der Art und Weise, wie wir Lebensmittel produzieren, verteilen und konsumieren – und auch, wie wir uns kollektiv gegen die Ausbeutung der Natur wehren: Notwendig ist eine viel engere Zusammenarbeit der Bewegungen für Klimagerechtigkeit, Ernährungssouveränität und Menschenrechte.
Hunger in Afrika: Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika (AGRA) scheitert an selbstgesteckten Zielen
Die Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika (AGRA) wollte durch den Einsatz von chemisch-synthetischen Düngemitteln und industriell gezüchtetem Saatgut Erträge und Einkommen für Kleinbauern und -bäuerinnen in Afrika verdoppeln und ist damit gescheitert. AGRA treibt kleinbäuerliche Erzeuger*innen immer weiter in die Armut und zerstört dabei ihre natürlichen Lebensgrundlagen. Die Bäuerinnen und Bauern werden gedrängt, teures Hybridsaatgut von Konzernen zu kaufen, das nur in Kombination mit Düngemitteln funktioniert, die sich die Menschen eigentlich gar nicht leisten können; traditionelle klimaresistente und nährstoffreiche Nahrungsmittel werden verdrängt.
Welternährungstag: Diskriminierung von Frauen bremst Überwindung des Hungers
Brot für die Welt und die Menschenrechtsorganisation FIAN betonen in ihrem aktuellen “Jahrbuch zum Recht auf Nahrung”, dass Frauen eine Schlüsselrolle bei der Überwindung von Hunger und bei der Ernährungssicherheit zukommt. Weltweit lebt nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO beinahe jeder vierte Mensch in der Ungewissheit, ob es am nächsten Tag ausreichend und qualitativ gute Nahrung gibt. Frauen und Mädchen sind stärker betroffen als Männer; verantwortlich dafür sind vor allem ihre fehlende rechtliche Gleichstellung und Diskriminierung beim Zugang zu Land.
Zahl der Hungernden weltweit im dritten Jahr in Folge gestiegen: Kehrtwende bei Agrarpolitik unerlässlich
Nach Angaben der Vereinten Nationen ist die Zahl der Hungernden im Jahr 2018 im dritten Jahr in Folge gestiegen, hauptsächlich aufgrund von Konflikten und Klimaextremen. Um diese strukturellen Ursachen des Hungers anzugehen, braucht es eine Kehrtwende in der Agrarpolitik hinzu agrarökologischen Ansätzen. Dabei werden ökologische und menschenrechtliche Prinzipien angewandt, die Einkommen von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen gestärkt sowie ihre Unabhängigkeit und Teilhabe gefördert.
Politik gibt ungenügende Antworten auf den globalen Hunger
Die Bundesregierung muss konsequent die menschenrechtlichen Risiken ihrer Handels- und Klimapolitik sowie ihrer Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft in der Entwicklungspolitik prüfen. Kleinbäuerliche Produzenten in armen Ländern werden vom Markt gedrängt und ihre Lebensgrundlagen bedroht. Diese Entwicklung wird durch die Klimakrise verstärkt; Ernte- und Einkommensverluste von kleinbäuerlichen Betrieben in armen Ländern sind die Folge.
Wachsender Einsatz privater Gelder nicht geeignet, Hunger und Armut strukturell zu bekämpfen
Durch Kooperation mit Agrarkonzernen wird die Landwirtschaft – vor allem auf dem afrikanischen Kontinent – zu marktförmigen und inputintensiven Systemen umstrukturiert. Entsprechende Initiativen setzten vor allem auf den Einsatz von chemischen Düngemitteln und Hybridsaatgut; damit dienten sie in erster Linie den Expansionsbestrebungen großer Konzerne, die große Masse afrikanischer Kleinbauern und -bäuerinnen gerieten in immer stärkere Abhängigkeiten.
Digitalisierung löst das Hungerproblem nicht
Brot für die Welt und die Menschenrechtsorganisation FIAN legen in ihrem aktuellen “Jahrbuch zum Recht auf Nahrung” dar, welche Folgen es haben wird, wenn Finanzmärkte und Agrarkonzerne mit Hilfe der Digitalisierung die Kontrolle über Ressourcen wie Boden, Wasser und Saatgut übernehmen und die Produktion von Nahrungsmitteln vom Menschenrecht auf Nahrung abgekoppelt wird. Für die Mehrzahl der bäuerlichen Betriebe weltweit bietet die Digitalisierung keine Lösungen an, sondern verschärft ihre Probleme.
UN Welternährungsbericht: Inkohärente Politik Deutschlands trägt zum Hunger in der Welt bei
Laut Welternährungsbericht 2018 der Vereinten Nationen sind Armut, Umweltzerstörung sowie Krisen und Konflikte die Haupttreiber von Hunger. Sie sind menschengemacht, fehlgeleitete Politiken wie die Kohle- und Handelspolitik auch in Europa tragen zum Hunger in armen Ländern bei.
Industrielle und konzerndominierte Ernährungssysteme von Politik und internationalen Abkommen privilegiert, die Hungerzahlen steigen das fünfte Jahr in Folge
n einer Stellungnahme weist die Menschenrechtsorganisation FIAN darauf hin, dass der enge Fokus auf Produktionssteigerungen weniger Agrargüter, wie bei der industriellen Lebensmittelversorgung und im Zuge der aktuellen Corona-Maßnahmen gefördert, den Hunger nicht mindert.
Umdenken bei Hungerbekämpfung notwendig
Weltweit hungerten 828 Millionen Menschen im Jahr 2021, 150 Millionen mehr als vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Zur Bekämpfung des Hungers sind substanzielle Investitionen in die Transformation der Ernährungssysteme nötig: Bäuerinnen und Bauern in den betroffenen Ländern müssen so unabhängig wie möglich wirtschaften können und zum Beispiel keine teuren und umweltschädlichen Pestizide und Kunstdünger von außen zukaufen müssen. Ziel muss eine krisenfeste, auf lokale Märkte ausgerichtete Landwirtschaft sein, die ausreichend und gesunde Lebensmittel erzeugt.
Hunger und Fehlernährung sind Ergebnis von Politikversagen
Weltweit hungern 768 Millionen Menschen, im Vergleich zum Jahr 2017 ist die Zahl der hungernden Menschen damit um 24,8 Prozent gestiegen. Die zeitlich immer schneller aufeinanderfolgenden politischen, ökonomischen und ökologischen Krisen weltweit schwächen die Widerstandsfähigkeit armer Menschen – so hat die Covid19 Krise von 2019 auf 2020 fast 100 Millionen Menschen mehr in Armut und Hunger getrieben. Das Menschenrecht auf gesunde und vielfältige Nahrung muss für alle Menschen auf der Welt gelten – und eine klimafreundliche Landwirtschaft und gesunde Ernährung müssen Hand in Hand gehen.
NGOs fordern solidarische Regionalisierung der Milch-Wertschöpfungskette
In den letzten zwei Jahrzehnten ist die Anzahl der Milch produzierenden Betriebe in Deutschland um 50 Prozent zurückgegangen. Trotz steigender Umweltprobleme und sinkender Erzeugerpreise setzt die Agrarbranche weiter auf den Export von Milchprodukten, obwohl die überschüssige Milch immer wieder Preisdruck auslöst; über Handelsabkommen wird zudem eine Ausweitung von Produktion und Verkauf der deutschen und europäischen Milchprodukte befördert. Die NGOs PowerShift, Forum Umwelt und Entwicklung, die Bauernorganisation Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Attac und die Naturfreunde leisten einen Beitrag zur Debatte um alternative Wege aus der Krise und stellen anhand von Milch und Milchprodukten exemplarisch dar, wie eine solidarische Regionalisierung aussehen kann.
Massive Arbeitsrechtsverletzungen auf Weinfarmen in Südafrika
Die Weinfarmen, die auch für den deutschen Markt produzieren, zahlen meist prekäre Löhne und behindern den gewerkschaftlichen Zusammenschluss; das in der EU seit langem verbotene hochgefährliche Herbizid Paraquat wird auf mehreren Farmen unter mangelhaftem Gesundheitsschutz gesprüht. Lediglich 1,4 Prozent vom Preis, den die Kundinnen und Kunden im Discounterregal in Deutschland zahlen, erreichen die Beschäftigten vor Ort.
EU-Agrarpolitik menschenrechtlich ausrichten!
Kleinbäuerliche Organisationen wehren sich gegen die bisherigen EU-Förderkriterien, die einseitig große Betriebe bevorzugen und soziale und ökologische Kriterien außer Acht lassen. Freihandelsabkommen begünstigen aktuell die Agrarindustrie, die zum Beispiel durch Soja-Importe Fleisch kostengünstiger produzieren kann als kleinbäuerliche Höfe. Durch Landgrabbing für Plantagen werden ländliche Gemeinden in Ländern des globalen Südens oftmals ihrer Existenz beraubt und durch die Abholzung von Wäldern, die Zerstörung von Mooren sowie die Emissionen beim Transport wird die Klimaerhitzung zusätzlich verstärkt; diese führt für viele kleinbäuerliche Betriebe in Europa zu Ernteverlusten und bringt Höfe in Existenznot.
Deutsche Akteure schüren Landknappheit in Sambia
Die Firma Amatheon Agri aus Berlin hat im Distrikt Mumbwa eine Fläche etwa so groß wie den Bodensee aufgekauft. Dort wird jetzt vor allem Soja und Mais in riesigen Monokulturen angebaut, in Teilen zusammen mit Toyota aus Japan. Dazu die Menschenrechtsorganisation FIAN: “Mit solchen Mega-Investitionen bilden sich Strukturen, die an unsere feudalen Strukturen im Mittelalter erinnern. Geradezu makaber ist, dass die deutsche Entwicklungshilfe durch die Kreditvergabe an Agrarinvestoren auch noch Kasse macht.”
Der Internationale Tag des bäuerlichen Widerstands am 17. April
TAm 17. April 1996 fand in Brasilien ein brutales Massaker an 21 landlosen Bauern und Bäuerinnen statt, die sich für eine solidarische und faire Agrarreform eingesetzt hatten. Für Bauern und Bäuerinnen weltweit ist das Recht auf selbstbestimmte Ernährung und der Zugang zu Land und regional angepasstem Saatgut ein existentieller und leider auch alltäglicher Kampf. Unbeirrt versuchen Agrarkonzerne aus dem vorgelagerten Bereich (Landmaschinen, Düngemittel, Saatgut, Pflanzenschutz) sowie dem nachgelagerten Bereich (ALDI, LIDL, Nestlé, Tönnies …) durch Freihandelsabkommen ihre Interessen am globalen Agrarmarkt durch die Hintertür einzuschleusen.ext
Brasilien brennt: Deutsche Ärztepensionen heizen Landgrabbing und Expansion der Agrarindustrie an
Internationale Investmentfonds und Pensionskassen zerstören die Existenz ländlicher Gemeinden im Nordosten Brasiliens. In Deutschland beteiligt sich die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe mit 100 Millionen US-Dollar an einem solchen Land-Fonds, der alleine in Brasilien 133.000 Hektar Land aufgekauft hat. Trotz vielfacher Kritik, auch von Seiten eigener Pensionäre, hält die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe an der Investition fest; das Finanzministerium Nordrhein-Westfalen verweigert jegliche Diskussion über seine menschenrechtliche Verantwortung als Aufsichtsbehörde.
urgewald-Analyse: Weltbank vertreibt weiterhin Menschen von ihrem Land
Eine aktuelle Analyse der NGO urgewald zeigt, dass die Weltbank immer noch in vielen ihrer Entwicklungsprojekte Menschen umsiedelt. urgewald hat 1.920 Projekte überprüft, die von der Weltbank in den letzten vier Geschäftsjahren genehmigt wurden. Zwischen 37,2 Prozent und 40,1 Prozent der Projekte standen im Zusammenhang mit möglichen Umsiedlungen.
Zwei Jahre Freihandelsabkommen Ecuador-EU: mehr Ausbeutung statt versprochener Wohlstandsgewinne
Das Freihandelsabkommen Ecuadors mit der Europäischen Union sollte zu mehr Fairness, Nachhaltigkeit und Umweltschutz führen. Doch eine Untersuchung im Auftrag der ecuadorianischen Gewerkschaft ASTAC konstatiert eine deutliche Zunahme unsicherer Arbeitsverhältnisse, schlechter Bezahlung und der Missachtung von Gewerkschaftsrechten. Der Preiskampf der europäischen Supermärkte trägt dazu bei, dass Bananen immer billiger, die Beschäftigten auf den Plantagen aber immer schlechter bezahlt werden.