Tipps und Orientierung für faires Reisen: Brot für die Welt stellt One Planet Guide vor

 

Tourism Watch, eine Arbeitsstelle von Brot für die Welt, setzt sich seit Jahren konsequent für einen nachhaltigen, sozial verantwortlichen und begegnungsorientierten Tourismus ein. Der One Planet Guide leistet einen Beitrag zur dringend notwendigen Transformation des Tourismus. Aus entwicklungspolitischer Sicht wird es nötig sein, bei in Zukunft selteneren Reisen mehr positive Impulse vor Ort zu setzen.

(Berlin, 14. Oktober 2021) Fast zehn Millionen Deutsche reisten vor Corona jährlich in ein Entwicklungs- oder Schwellenland. Gerade die Fernreisen nach Asien, Afrika und Lateinamerika sind pandemiebedingt 2020 und 2021 nahezu vollständig ausgefallen. Vor der für diese Länder wirtschaftlich wichtigen Wintersaison steigt in Deutschland die Reiselust merklich an. Gleichzeitig ist aber auch das Interesse an Nachhaltigkeit und das Bewusstsein für den Klimawandel gewachsen.

Mit dem One Planet Guide, einem neuen interaktiven Online-Angebot, bietet Brot für die Welt einen praktischen Begleiter von der Urlaubsplanung über das Reiseerlebnis vor Ort bis zum In-Kontakt-Bleiben nach den Ferien. „Der One Planet Guide leistet einen Beitrag zur dringend notwendigen Transformation des Tourismus“, sagt Antje Monshausen, Tourismusexpertin bei Brot für die Welt. „Mit Blick auf den Klimawandel ist klar: Wir sollten wesentlich seltener reisen und Flüge drastisch reduzieren. Aus entwicklungspolitischer Sicht wird es aber nötig sein, dass diese selteneren Reisen dann mehr positive Impulse vor Ort setzen.“ Der One Planet Guide zeigt, dass Rücksicht auf Umwelt und Soziales nicht Komfortverzicht bedeutet, sondern zum Beispiel durch die Nutzung lokaler Buchungsplattformen eine neue Qualität des Reisens ermöglicht. „Mit der Art unseres Reisens können wir einen Unterschied machen – damit wir eine schöne Reise und unsere Gastgeberinnen und Gastgeber die Chance auf ein besseres Leben haben.“

Mit ansprechenden Illustrationen, inspirierenden Reisetipps und gut recherchiertem Wissen mit Aha-Effekt hilft der One Planet Guide, die Auswirkungen des eigenen Reiseverhaltens unterhaltsam einzuordnen. Er zeigt, wie man Greenwashing von nachhaltigem Unternehmensengagement unterscheidet, gibt Tipps zum Ressourcensparen bei Anreise und vor Ort sowie Orientierung zum Umgang mit fliegenden Händlerinnen und Händlern oder beim Besuch spiritueller Orte. Sharepics mit witzigen Sprüchen und eine intuitive Bedienbarkeit am Schreibtisch und unterwegs laden dazu ein, die gesammelten Tipps in den sozialen Netzwerken zu teilen.

In Zeiten von Corona bedeutet verantwortungsvolles Reisen auch, sich und andere zu schützen, zumal fast alle Reiseländer im globalen Süden eine deutlich niedrigere Impfquote als Deutschland haben. „Reisende sollten sich so verhalten, als ob sie eine Freundin oder einen Verwandten ohne Impfschutz besuchen“, rät Monshausen. Um nicht unwissentlich eine Infektion mit ins Reiseland zu bringen, sollten sie doppelt geimpft sein und sich vor der Reise einige Tage isolieren. Auch regelmäßige Selbsttests im Urlaub durchzuführen und auf Abstand und Hygieneregeln zu achten, leistet einen wichtigen Beitrag gegen die Ausbreitung des Corona-Virus durch den wieder startenden Tourismus.

Tourism Watch, eine Arbeitsstelle von Brot für die Welt, setzt sich seit Jahren konsequent für einen nachhaltigen, sozial verantwortlichen und begegnungsorientierten Tourismus ein. Der Informationsdienst TourismWatch liefert vierteljährlich Berichte und Hintergründe aus den touristischen Zielgebieten und zu aktuellen entwicklungspolitischen Debatten im Tourismus, zuletzt mit Ausgaben zu Impfgerechtigkeit und zum Klimawandel.

Antje Monshausen ist Referentin Tourismus und Entwicklung, Tourism Watch bei Brot für die Welt.