AGRAR

Landbesitz





Deutsche Akteure schüren Landknappheit in Sambia

Die Firma Amatheon Agri aus Berlin hat im Distrikt Mumbwa eine Fläche etwa so groß wie den Bodensee aufgekauft. Dort wird jetzt vor allem Soja und Mais in riesigen Monokulturen angebaut, in Teilen zusammen mit Toyota aus Japan. Dazu die Menschenrechtsorganisation FIAN: “Mit solchen Mega-Investitionen bilden sich Strukturen, die an unsere feudalen Strukturen im Mittelalter erinnern. Geradezu makaber ist, dass die deutsche Entwicklungshilfe durch die Kreditvergabe an Agrarinvestoren auch noch Kasse macht.”

Der Internationale Tag des bäuerlichen Widerstands am 17. April

Am 17. April 1996 fand in Brasilien ein brutales Massaker an 21 landlosen Bauern und Bäuerinnen statt, die sich für eine solidarische und faire Agrarreform eingesetzt hatten. Für Bauern und Bäuerinnen weltweit ist das Recht auf selbstbestimmte Ernährung und der Zugang zu Land und regional angepasstem Saatgut ein existentieller und leider auch alltäglicher Kampf. Unbeirrt versuchen Agrarkonzerne aus dem vorgelagerten Bereich (Landmaschinen, Düngemittel, Saatgut, Pflanzenschutz) sowie dem nachgelagerten Bereich (ALDI, LIDL, Nestlé, Tönnies …) durch Freihandelsabkommen ihre Interessen am globalen Agrarmarkt durch die Hintertür einzuschleusen.

Arbeitsgrundlage von Bauern und Bäuerinnen: Zugang zu fruchtbarem Boden

Auch in Deutschland wird Land zum begehrten Spekulationsobjekt. Investor:innen sammeln ungebremst Agrarflächen, dadurch vervielfachen sich die Preise rasant und Land gerät mehr und mehr unter die Kontrolle von Wenigen. Ortsansässige bäuerliche Betriebe und Junglandwirt:innen können die Pacht und aufgeblasenen Preise für Flächen nicht mehr bezahlen; Kauf und Pacht bleiben damit wenigen finanzstarken Akteur:innen vorbehalten, die Land als Geldanlage oder zur industriellen Agrarproduktion nutzen.



Brasilien brennt: Deutsche Ärztepensionen heizen Landgrabbing und Expansion der Agrarindustrie an

Internationale Investmentfonds und Pensionskassen zerstören die Existenz ländlicher Gemeinden im Nordosten Brasiliens. In Deutschland beteiligt sich die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe mit 100 Millionen US-Dollar an einem solchen Land-Fonds, der alleine in Brasilien 133.000 Hektar Land aufgekauft hat. Trotz vielfacher Kritik, auch von Seiten eigener Pensionäre, hält die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe an der Investition fest; das Finanzministerium Nordrhein-Westfalen verweigert jegliche Diskussion über seine menschenrechtliche Verantwortung als Aufsichtsbehörde.



urgewald-Analyse: Weltbank vertreibt weiterhin Menschen von ihrem Land

Eine aktuelle Analyse der NGO urgewald zeigt, dass die Weltbank immer noch in vielen ihrer Entwicklungsprojekte Menschen umsiedelt. urgewald hat 1.920 Projekte überprüft, die von der Weltbank in den letzten vier Geschäftsjahren genehmigt wurden. Zwischen 37,2 Prozent und 40,1 Prozent der Projekte standen im Zusammenhang mit möglichen Umsiedlungen.