RWE: Deutsche Bank und Goldman Sachs wichtigste Kreditgeber von Europas größtem Klimakiller

Eine neue Analyse der Umweltschutz- und Menschenrechts-Organisation urgewald zusammen mit der NGO-Koalition „Europe Beyond Coal“ beleuchtet die Geldgeber und Investoren von Deutschlands größtem Kohlekonzern RWE. Der US-Konzern BlackRock hat fast 1,8 Milliarden Euro in RWE-Anteile gesteckt. Die Deutsche Bank ist der wichtigste Kreditgeber von RWE mit 1,43 Milliarden Euro, darauf folgt die US-Bank Goldman Sachs mit 1,39 Milliarden Euro.

G20 noch nicht auf Kurs zu Pariser Klimazielen – Kohle und Verkehr sind größte Problembereiche

82 Prozent ihrer Energie beziehen die G20-Staaten noch immer aus Kohle, Öl und Gas. Bezogen auf den gesamten Energiemix sind die G20 also noch deutlich mehr braun als grün. Gerade beim Kohleausstieg hakt es: Die Länder mit der höchsten Kohleabhängigkeit haben die größten Schwierigkeiten, beim Zurückfahren der Kohleverstromung schnell voranzukommen. Dies sind einige Kernaussagen des im Vorfeld des G20-Gipfels vorgestellten „Brown to Green“-Reports der internationalen Initiative Climate Transparency.

Seit Januar 2018 kostet jede Zusatzemission an Kohlendioxid Deutschland 30 Euro pro Tonne

Deutschland überschreitet seit 2018 die vorgegebene Grenze für die Emission von Treibhausgasen und kumuliert gegenwärtig Zusatzlasten auf Zusatzlasten. Für all die ist aus dem Bundeshaushalt zu zahlen; die laxe Klimapolitik, vor allem im Verkehr, das Nachgeben gegenüber den Auto-Herstellern, ist uno actu ein Griff in die Taschen des Finanzministers geworden. Es geht jetzt um Geld, um viel Geld.

Internationale Zivilgesellschaft sagt Nein zu Geoengineering

Parallel zur Sitzung des Weltklimarates IPCC in Korea, auf der die Zusammenfassung des neuesten IPCC-Berichts zur Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad debattiert wird, haben sich mehr als 100 zivilgesellschaftliche Organisationen und prominente Umweltaktivistinnen und -aktivisten in einem Manifest gegen die Manipulation von Klima- und Erdsystemen mit unerprobten Technologien, das sogenannte Geoengineering oder Climate Engineering, ausgesprochen.

Climate Engineering

Climate-Engineering-Maßnahmen sind – thermodynamisch gesehen – irreversible Prozesse, sie können die empfindliche Feinabstimmung unseres Lebensraumes stören und eine chaotische Dynamik entwickeln. Am Ende könnte das Ergebnis stehen, was durch Climate Engineering verhindert werden soll: die Gefährdung des Lebens auf diesem Planeten. Dem gegenüber steht die einfache Überlegung, dass wir kein geeignetes Testsystem besitzen, um alle Auswirkungen vor der Scharfschaltung zu prüfen, wie das zum Beispiel bei der Einführung neuer Software standardmäßig der Fall ist. Wir haben immer nur einen Schuss. Wenn der daneben geht, gibt es keinen Weg mehr zurück.

Wachstum in der Klimawissenschaft: Ein blinder Fleck

Nicht-wachstumsbasierte Klimaschutzmaßnahmen wie etwa eine nachhaltige und naturnahe Waldbewirtschaftung, Agrarökologie oder eine echte Zero-Waste-Kreislaufwirtschaft werden in die Modellszenarien des Weltklimarates nicht einbezogen. Diese Maßnahmen können einen gewaltigen Beitrag zu Kohlendioxid-Emissionsreduktionen leisten und nebenbei die Funktionen natürlicher Senken stärken. Die mangelhaften Modellrechnungen des Weltklimarates könnten so zur Steilvorlage für die Erforschung und Erprobung riskanter Geoengineering-Technologien werden.

MISEREOR fordert Ende von Kohleimporten und -Verstromung in Deutschland

2018 enden die Subventionen für den Steinkohlebergbau in Deutschland und die letzten Zechen in Nordrhein-Westfalen schließen. Die Verbrennung von Steinkohle geht jedoch weiter: Ab 2019 werden deutsche Steinkohlekraftwerke vollständig mit importierter Kohle vor allem aus Kolumbien, Russland oder Südafrika betrieben. Dort verseucht der Kohlebergbau Flüsse, belastet das Grundwasser mit Schwermetallen und führt die hohe Konzentration von Schadstoffen in der Luft zu schweren Atemwegserkrankungen bei Arbeitern und Anwohnern. Zugleich sind Landraub und Gewalt immer wieder die Folge; es gibt Bedrohungen, selbst Morde an Menschenrechtsverteidigern und Aktivistinnen, die sich für die Rechte der betroffenen Bevölkerung einsetzen.

WWF und Germanwatch: Die dringlichsten Aufgaben für einen besseren Klimaschutz

Die Bundesregierung muss jetzt den Strukturwandel organisieren und im nächsten Jahr im angekündigten Klimaschutzgesetz verankern. Drei Schritte sind dabei zentral: der verbindliche Ausstieg bis etwa 2030 aus der Kohle bei ebenso verbindlichen Unterstützungszusagen für den Strukturwandel; die klare Rahmensetzung für den Umstieg auf ein treibhausgasneutrales Verkehrssystem, die dem Verkehrssektor eine Zukunftsperspektive aufzeigt, und die Transformation der Landwirtschaft, wobei der Ausstieg aus der in vielfacher Hinsicht problematischen industriellen Tierhaltung und der Aufbau von humushaltigen Böden besonders wichtig sind.

„Europäischer Energieatlas 2018“ veröffentlicht: Die Energiewende gelingt nur europäisch

Heinrich-Böll-Stiftung, Green European Foundation, European Renewable Energies Federation und Le Monde Diplomatique haben den „Energieatlas 2018 – Daten und Fakten über die Erneuerbaren in Europa“ veröffentlicht. Der Atlas enthält Daten und Grafiken zu den drängendsten Herausforderungen der Energiewende in Deutschland und Europa. Die aktuellen europäischen Ziele für Energie-Effizienz und Erneuerbare Energien seien unzureichend und hemmten Innovation und Entwicklung, so die Herausgeber.